So wie das Relais-Zusatzfeature einschätze, handelt es sich dabei entweder um eine fernsteuerbare Bandgeschwindigkeitsumschaltung oder um eine Anzeigschaltung der gewählten Bandgeschwindigkeit. Erster Möglichkeit: Man muss den Umschalter in Mittelposition bringen, womit der Motor steht. Dann bestimmt die Relaislage die effektive Bandgeschwindigkeit. Zweiter Fall: Das Relais klackst um, wenn die Bandgeschwindigkeit gewechselt wird, und legt eine geschwindigkeitsentsprechnede Logikinformation an die DIN-Buchse, die man geeigneten Leuchtmeldern in der Fernbedienung zuführen kann. Die zusätzliche Leitung von der DIN-Buchse zum Spurwahlschalter scheint etwas ähnliches zu bezwecken, nämlich anzuzeigen, welche Spur im Mono- oder aber ob Stereobetrieb gewählt ist.
Bezüglich des Brumms habe ich meiner G36MKII (also mit dem fotoelektrischen Bandendschalter, den deine noch nicht hat) dergestalt geholfen, dass ich den gesamten Frontplattenbeleuchtungskram auf Gleichstrom umstellte. Ich hatte nämlich herausgefunden, dass das Abklemmen der speisenden Wechselspannung das Brummen noch einmal deutlich reduzierte. Das waren mir die weiland 80 Pfennige für einen Brückengleichrichter und die 40 für einen Elko durchaus wert; heute interessierte mich das zwar nicht mehr, damals aber umso mehr, als das Geld für wirkliche Alternativen fehlte. Nachdem ich auch noch einmal die 50-Hz-Sperre sorgfältigst justiert hatte, kam man den diversen anderen Urhebern des das Röhrenzeitalter ja offenbar prinzipbedingt begleitenden Brumms auf die Schliche.
Den Bandzug erhöhte ich trotz meiner (seit 1972 so umgebauten) HS-Version und der zunehmenden Verwendung professionellen Bandmaterials offenbar nicht, meine einschlägigen Erwähnungen im anderen Forum betrafen die A77[ORF], bei der Studer selbst solche Maßnahmen ergriff. Nachdem aber die Wickelmotorsteuerungen von G36 und A77 unmittelbar verwandt sind, kann man ähnlich vorgehen wie Studer bei der A77ORF und den R 123 (3k3, 10W) verkleinern, nur:
Was bezweckst du damit? Die Wickeleigenschaften der G36 werden dadurch nicht besser, deine Maschine ist 9,5/19, weshalb sie mit dafür geeignetem Band betrieben werden sollte. Köpfe sind heute teures Gut, woran sich nichts mehr ändern wird, wehsalb man das Zeug zweckmäßigerweise schonen sollte.
Nachdem bei mir relativ bald der originale Kurzschlussstecker für die Röhrenfassungfernbedienungsbuchse nicht mehr verwendbar war, schritt ich zur Umgestaltung der Fernbedienung, die dann ein Bremsenlüften im Stand bei Spannung an den Wickelmotoren gestattete, was mir den Schnitt erheblich erleichterte, der bei dir eine wohl eher untergordnete Rolle spielen dürfte. Außerdem wurde durch meinen Umbau die Anlaufverbesserung auch beim Start über die Fernsteuerung wirksam. Mit zwei Beyer-Line-Übertragern (1:1, selbe Bauart wie in A77ORFs Eingängen) in einer kleinen Box vor die Eingänge gesteckt wurde die G36 dann auch am DolbyA betrieben, das sie allerdings nie wiedergabeseitig trieb, weil Ausgangsspannung und -widerstand ja nicht den üblichen Normen entsprachen.
Die Vormagnetisierungseinstellung der G36 ist von Studers Gnaden sehr einfach, weil man nicht mehr tun kann, als den Frequenzgang nach Abgleich auf Pegelmaximum durch Weiterdrehen der Pots im Uhrzeigersinn im Spezifikationsrahmen linear hinzubiegen, da Höhenequalizing- und Pegelpotentiometer für Aufsprech- und Wiedergabeverstärker fehlen. Bei der anderen, nicht dezidiert abgeglichenen Bandgeschwindigkeit muss dann eben hinnehmen, was kommt, weil für sie am Hf-Oszillator keine zweite 'Potentiometerbank' vorgesehen ist. Dennoch kam für mich keine Zerlegung des Gerätes in Frage, 'nur' um die Vormagnetisierung abzugleichen, die besagten Löcher im Plastikboden des Koffers mussten daher sein, selbst wenn ich sie zunächst an der falschen Ecke der (Kunststoff-) Bodenabdeckung anriss und bohrte: Zwei Luftlöcher mehr.
Ab Gerät 48401 änderte Revox die Motorsteuerschaltung in etwa auf den Status, den meine obigen Modifikationen voraussetzen, ab 48701 wurde durch Verlegung der Filterresonanz von 30 auf 23 kHz die Aufnahmeverstärkerverzerrung modifiziert, um zumindest bei 19 cm/s allzu drastische Interferenzen mit Hf-Restprodukten aus den Rundfunkempfängern zu vermeiden. Bei der G36 sollte wegen der begrenzten Aussteuerungsreserven die Frequenzgangmessung immer bei -20 dB durchgeführt werden. Ich vermute aber, dass die Entzerrungskorrektur bei deinem Gerät spätestens in dem Augenblick erfolgte, als die neuen Köpfe eingebaut wurden, denn das geschah -nach den charakteristischen Lackspuren an den Kopfschrauben zu urteilen- im Löffinger (oder Regendorfer) Hause. Und dort war man eigentlich recht strikt, was die stillschweigende Nachrüstung solcher Modifikationen anging.
Den frühen G36 bis Nr. 37000 fehlten auch noch die Hf-Sperren, die die geräteinterne Hf von der Peripherie fernhalten sollten.
Welche Nummer hat dein Gerät?
Noch eine Frage: Hat deine G36 eigentlich noch die Endröhren ECL86 oder hat man die, als der Lautsprecher entfiel, zur Sicherheit abgezogen?
Außerdem kennst du doch hoffentlich die Fotoserie der G36-Fertigung in Regensdorf, die bei genauerem Zusehen dahingehend sehr instruktiv ist, was da die Mammelis und Pappelis so alles wie taten, bis die G36 dann lief (und eine Epoche abschloss!).
http://people.freenet.de/reeltoreel/Regensdorf/History05.htmFrüher konnte man dies Fotos auch noch in vergrößerten Versionen abrufen...; tempi passati.
Hans-Joachim